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Schreiben Metabetrachtungen
Selbstreferenz: Schreiben schreiben - Über das Schreiben schreiben

Eigentlich finde ich es ja großen Mist. Es gib nichts Schlimmeres als Schreiben über das Schreiben. Metabetrachtungen über das Schreiben, quasi. Das ist wie lesen über das Essen. Es ist einfach kein Essen. Also auch nicht richtig schreiben.

In dem Moment, da ich oder jemand anderes der/die schreibt, sich ans Werk begibt, über Inhalte nachsinnt, über eine Geschichte, ein Thema, einen Plot, über einen Stil, eine Erzählperspektive, vielleicht auch schon über literarische Kniffe und pointierte Momente nachdenkt, da macht sie/er sich Gedanken über das Schreiben.

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Keks und Hafer-Cappuccino
Der Keks zum Hafer-Cappuccino - Eine freundliche Zugabe, die Fragen aufwirft

Es gibt sie zum Kaffee, auch zum Hafer-Cappuccino: die kleine Süßigkeit, ein Happen, eine Aufmerksamkeit des Hauses. In vielen Cafés und Restaurants in Deutschland gehört sie einfach dazu. Der frisch gebackene Keks im Bäckereicafé, die eingeschweißte Schoko-Kaffeebohne, der Karamellkeks oder in guten Häusern ein einzeln verpacktes Schokoladentäfelchen. Diese Beilage ist eine nette Geste, die sagt: „Hier, ein kleiner Luxusmoment für Sie!“
Ganz ohne die Not extra eine Nachspeise zu bestellen. Ich empfand das immer als eine erfreuliche Überraschung und aß den Keks oder das Täfelchen gern.

...weiterlesen "Veni, vidi, vegi 3 – Nur ein hauchdünnes Schokoladentäfelchen zum Kaffee?"

Lost Place Grenzbahnhof Schwanheide
Vergitterte Fenster, löchriges Dach: Hier waren die Grenzeinheiten der DDR stationiert

Grenzkontrollpunkt der DDR an der Transitstrecke Hamburg - Berlin

Das war ein abenteuerlicher Ausflug ins westliche Mecklenburg. Am Bahnhof Schwanheide, wo heute Regionalzüge halten, die Schnell- und Güterzüge durchrauschen, steht ein hässlicher Betonklotz. Die Fenster sind scheibenlos, doch vergittert, die Wände beschmiert, Schutt lagert auf dem Gelände, seit vielen Jahren schon, wie es aussieht. Verkauft wurde es an verschiedene Investoren, eine wirtschaftliche Nutzung scheint kaum umsetzbar. In den 1980-er Jahren waren hier die Grenztruppen der DDR untergebracht. Sie kontrollierten alle Züge auf der Transitstrecke Hamburg - Berlin und im grenzüberschreitenden Verkehr. Das taten sie äußerst penibel, berichtete Norbert Weise, der ehemalige Fahrdienstleiter der Deutschen Reichsbahn.

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Herbst Gartengeschichten
Der Herbst kam, er war unausweichlich

In der Gartenkolonie am See, am Rande der Stadt, wurde es Herbst. Er kam und er war unvermeidlich. Die sonnigen, warmen Tage des Septembers waren vergangen, der Oktober brachte kühle Frische in die Hügel am See, auf denen sich die Parzellen der Kolonie erstreckten. Die Farben änderten sich. Aus dem brillanten Blau des Sees, das der Sommer noch erstrahlen ließ, auf dem die Sonnenstraße an vielen Tagen funkelte, wurde ein sanftes Grau. Doch es sollte noch bis in den November dauern, bis sich die an den Bäumen verbliebenen Blätter nennenswert verfärbten. Die verblühten Stauden, die Zinnien und der Sonnenhut, waren gestutzt, zerkleinert und auf die Komposthaufen verteilt. Für die Igel legten wir einige Äste übereinander, bedeckten sie mit Laub und Rinde, ein Versteck für den nahen Winter. Es roch feucht, modrig, ein Duft, der Pilze treiben lässt. Er war es, dieser Duft, der den Herbst in seiner Unerbittlichkeit verriet, der mitten hinein stach ins sonnenverwöhnte Herz.

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Wintergemüse vegan
Feinstes Wintergemüse, köstlich angerichtet und durch und durch vegan

Es war nur eine kurze Frage und ich zögerte, sie zu stellen: „Sind die vegan?“

Wir hatten ganz wunderbar gegessen. Wirklich kreative, besonders zusammengestellte Gerichte, saisonal, biologisch und vegan. Das Restaurant, ländlich in Norddeutschland gelegen, hat zwar die ganze Palette im Angebot: Fleisch, Fisch und vegetarisch stehen in der Karte. Auf Nachfrage, und am besten mit Vorankündigung, wird aber sehr gerne ein komplettes Menü in vegan zubereitet, das verspricht die Internetseite. Den Wunsch "vegan" hatten wir also bei der Tischreservierung angemeldet und bei der Bestellung nochmals betont, alles bestens. Die Gerichte waren dann auch, ich wiederhole es gern, äußerst köstlich, kreativ und saisonal zusammengestellt und ganz augenscheinlich vegan.

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Blognacht Oliver Hübner
Oli, grübelnd während der Blognacht

Alle freuen sich, dass sie noch normal sind, doch was Besonderes möchte jeder sein!

Das sang Zoff, aus dem Sauerland, die habe ich in meiner Jugend gehört: Sauerland, Sauerland!

Jetzt bin ich 50plus. Vielleicht die Zeit, in der viele Männer eine Midlife-Crisis bekommen. Weil Ziele nicht erreicht wurden, weil das Selbstbild ins Wanken gerät, weil zwischen Anspruch und Wirklichkeit Lücken klaffen, die größer werden, von Jahr zu Jahr. Weil der kleine Bruder Porsche fährt und ich noch den 3er BMW. Hey Boomer, alles frisch? Spoiler: für den Boomer bin ich, glaube ich, knapp zu jung, Jahrgang 1968, ein Kind der Revolution.

...weiterlesen "Das mache ich, aber anders (als Andere)"

Graben baggern Gartengeschichten
Graben graben: Alles für den Verein!

In der Gartenkolonie am See, am Rande der Stadt, war es Wochenende. Samstag, oder auch Sonnabend, wie man in diesem Teil der Republik lieber sagt. Da der Sonntag in der Gartenkolonie der Erholung gewidmet ist, ist der Sonnabend ein beliebter Tag für die Gartenarbeit. Und da eine Gartenkolonie in der Regel als Verein organisiert ist und es viele Gemeinschaftsflächen gibt, um die sich auch gekümmert werden will, bringt das Kleingartenleben regelmäßig Arbeitseinsätze mit sich. Auch die finden meist an einem Sonnabend statt. Mein erster Arbeitseinsatz war an diesem noch sehr warmen Sonnabend Mitte September.

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Nudeln mit Soja-Hack
Auf den Inhalt kommt es an: Hackfleischimitat aus Soja

„Ach, ich mache mir übrigens demnächst mein Gemüse aus Mett!“ – Es war mal wieder veganes Bullshit-Bingo in der Mittagspause im Aufenthaltsraum unter Arbeitskollegen. Drei von ihnen grinsten feist, ich rollte innerlich mit den Augen, hielt aber nach außen die Fassung. Ich setzte mich mit meinem Chili con Tofu zu ihnen, aber möglichst nicht zu nah an ihre aufgewärmten Mikrowellen-Gerichten. Nase zu, Sinne zu, Fokus auf mein köstliches Gericht. Schön scharf, mit Soja-Hack. Oder mit „granulatartig verarbeitetem Soja mit hackfleischähnlicher Konsistenz“. War das für den scherzenden Kollegen ausreichend politisch korrekt ausgedrückt? Denn es als Soja-Hack zu bezeichnen, hat ja offenbar seine zartfühlende Seele derart verletzt, dass er sich zu dem oben erwähnten Scherz bemüht fühlte.

...weiterlesen "Veni, vidi, vegi 1 – Veganes Hack: Form oder Inhalt?"

Eine erbauliche Betrachtung einer erbaulichen Betrachtung

Kunst betrachten - Lesebühnentext Oliver Hübner
Perspektive, geeignet zur Kunstbetrachtung

Früh begann der Mensch seine Umwelt zu gestalten. Zum Beispiel der Höhlenmensch. Er nahm ein Stück Holzkohle vom Feuer vom Vortag in die Hand und begann die Höhlenwand zu bekritzeln. Der nächste nahm, in Ermangelung eines Stücks Holzkohle, vielleicht einen Knochen und tunkte ihn in die Blutlache vom Schlachtfest von gestern und kritzelte etwas dazu.

"Ey, musst Du jetzt schon anfangen mit bunt? Ich hab gerade erst Schwarz-Weiß-Malerei erfunden und schon ist meine Technik veraltet!"

Die erste Kunstdebatte war entfacht.

...weiterlesen "Kunst betrachten – Innerer Dialog, eine Galerie besuchend"

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Efeu Gartengeschichten
Was wild wuchert, wird weichen!

In der Gartenkolonie am See, am Rande der Stadt, tat der Spätsommer noch einmal alles, um die Thermometer in die Höhe zu treiben. Seit wenigen Tagen war die Parzelle am Hang nun unsere Zuflucht im Grünen, unsere Grünoase, unser Paradieschen. Die Gartenfrüchte, die wir vom Vorgärtner geerbt hatten, ernteten wir beinahe täglich und wurden erfinderisch bis kreativ, was die Verarbeitung anging. Tipps und Tricks dafür finden sich natürlich reichlich, dort und hier. Die ruhigen Minuten auf der Terrasse wussten wir zu genießen, auch wenn jede Ecke unserer Parzelle uns pausenlos zurief, wie sie gestaltet werden will.

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