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Heimatplanet

Meine Heimat, das ist keine Stadt, das ist kein Dorf, meine Heimat ist dieser fucking Planet. Der ganze. Die blaue Kugel, die im endlosen All schwebt, das Etwas umgeben von Nichts. Die blaue Murmel auf ihrer Bahn um die gelbe Lampe, ansonsten Milliarden von Kilometern nach da und nach dort, Lichtjahre, unendliche Weiten, leerer, leerer Raum.

Meine Heimat, das ist keine Stadt, das ist kein Dorf, meine Heimat ist dieser fucking Planet. Der ganze. Die blaue Kugel, die im endlosen All schwebt, das Etwas umgeben von Nichts. Die blaue Murmel auf ihrer Bahn um die gelbe Lampe, ansonsten Milliarden von Kilometern nach da und nach dort, Lichtjahre, unendliche Weiten, leerer, leerer Raum.

Das ist meine Heimat. Nur dort kann ich leben, kann ich wohnen, kann ich atmen, nur dort hält mich die Schwerkraft, erwärmt mich eine Atmosphäre und beschirmt mich eine Ionosphäre vor Strahlung. Meine Heimat ist dort, wo es regnet, wo es schneit, wo es blüht, wo es zwitschert und plätschert. Wo eine fucking gelbe Lampe mich erwärmt und mir und allen Menschen in jeder Sekunde mehr Energie schenkt, als wir in einem Jahr verbrauchen können.

Meine Heimat braucht keinen Fußballverein, um Heimat zu sein. Meine Heimat braucht keinen Gott, um Heimat zu sein. Meine Heimat braucht keine Leitkultur, um Heimat zu sein. Meine Heimat braucht keine Currywurst und kein Schnitzel, braucht keine Grenzen, keine Nationen.

Meine Heimat braucht Empathie, braucht Solidarität, braucht Kommunikation, braucht Liebe, um Heimat für alle zu sein. Das könnte sie, denn alles, was meine Heimat besitzt, reicht dafür aus, reicht für alle, um reich und glücklich zu sein. Wenn wir es wollten.

Ich liebe meine Heimat in allen Facetten, mit allen Geschöpfen, mit allem, was wächst, was gedeiht, auf je ihre Art. Ich bin Teil meiner Heimat, doch ich besitze sie nicht. Ich hänge von ihr ab.

Meiner Heimat ist es einerlei, ob sie mir und den mir Nachfolgenden Heimat sein kann in Permanenz. Meine Heimat war Heimat vieler Geschöpfe in Jahrmillionen. Doch mir ist es nicht einerlei, ob meine Heimat dereinst nicht mehr wohnlich sein wird. Alles, was es bedarf, um sie als unsere Heimat zu schützen, ist bereits erfunden, ist bereits bekannt. Wenden wir es an, leben wie danach.


Geschrieben im Mai 2024 für die Schweriner Lesebühne 3 auf A4.

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