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Veni, vidi, vegi 4 – Notfallbeutel adé, Veganuary II.

Im Notfallbeutel: Maiswaffel und Nusskernmischung
Hilfe aus dem Notfallbeutel: Maiswaffeln und die Nusskernmischung waren immer greifbar

Es fühlt sich schon nach Routine an. Der zweite Veganuary* hat begonnen, Tag vier ist geschafft. Was im vergangenen Jahr noch viel Vorbereitung bedurfte, läuft in diesem Jahr einfach mit und ist zur täglichen Routine geworden. Und das, obwohl ich in diesem Jahr bereits einige Tage unterwegs war.

Januar 2024: Der "Notfallbeutel" mit Nusskernmischung, Maiswaffeln und der Wasserflasche war mein ständiger Begleiter, Hauptlektüre war die Zutatenliste der Produkte im Supermarkt. Solange, bis ich ein Standardsortiment gefunden hatte und mir zunächst ein möglichst einfacher Einkauf wichtiger war als Abwechslung auf dem Speiseplan.

Das Abendessen sah oft so aus: Rosenbrötchen aus der Brotauswahl im Supermarkt (denn dort waren alle Zutaten aufgelistet), veganer Frischkäse "Kräuter der Provence" und der abgepackte Couscous-Salat. Anfänglich auch der vegane Waldorfsalat, doch der fiel schon fast unter die Kategorie Süßspeise.

Das war in den Tagen, in denen ich im vergangenen Jahr unterwegs war. Zu Hause sah der Speiseplan kreativer aus, der war ohnehin fast ausschließlich vegan. Wir testeten Aufstriche, Aufläufe, backten vieles selbst. Unterwegs lockte immer das warme Licht der Bäckerei, das mir allzu häufig noch „Käsebrötchen“, „Croissant“ oder Cappuccino“ einflüsterte. Kompensation: der Griff in den Notfallbeutel.

Planung, Routine und Gelassenheit.

Was ist 2025 anders? Planung, Routine und Gelassenheit. Und eine App.In neuem Fenster öffnen

War ich seinerzeit noch nervös, wenn mein Notfallbeutel unterwegs nicht greifbar war, sehe ich das nun gelassener. Ach, Nüsse alle, na gut, Maiswaffeln, hm, überschätzt! Beim Bäcker frage ich häufig nach Hafer-Cappuccino, bin jedoch meist erleichtert, wenn es keinen gibt. Denn die nachmittägliche Kalorienbombe erspare ich mir so, habe aber meine gefühlte Pflicht erledigt, auf die Nachfrage nach Milchalternativen hinzuweisen. Ich hoffe, das kommt nicht nervig rüber, sondern als Service-Leistung, Pionierleistung quasi, für mir nachfolgende Pflanzenköstler.

Meine Reiseplanung 2025 war auch gewissenhafter. Vorgabe: zwei Tage Ferienwohnung im Harz. Unter Konsultation meiner Happy-Cow-App habe ich den idealen Ort gewählt: mindestens drei vegane Optionen sollte er bieten, die ich vorab auf tatsächliche Öffnungszeiten, Winterferien, Ruhetage und veganes Angebot gecheckt habe. Zur Not sollten auch Alternativen in der Nähe vorhanden sein.

Für die Übernachtung kam nur eine Ferienwohnung mit Kochgelegenheit ohne Frühstück in Frage. Das Müsli und den Sojajoghurt hatte ich dabei. Auch die Tagestour (Recherche an mehreren Orten im Harz) plante ich entlang der Orte, die ich über Happy-Cow fand. Die sind selbst in einer touristischen Gegend nicht reichlich gestreut. Das warme Licht der Bäckereien konnte ich ignorieren, so wie ich über Jahre gelernt hatte, das kühle Licht der Metzgereien zu ignorieren.

Und für alle Fälle hatte ich ja immer noch die Tüte mit der Nusskernmischung greifbar. Moment, wo war die noch?


(*) VeganuaryIn neuem Fenster öffnen ist ein Wortspiel aus vegan und january. Weltweit nehmen Millionen Menschen am Veganuary teil, 2024 etwa 25 Millionen, und ernähren sich im Januar auusschließlich vegan. Für viele ist es der Einstieg in einem komplett vegane Lebensweise. Auch viele Geschäfte und Restaurants nehemn an der Aktion teil und bieten im Januar neue vegane Produkte oder Speisen an.

"Veni, vidi, vegi" ist meine monatliche Kolumne zu Themen rund um die vegane Lebensweise. Sie erscheint jeweils am ersten Sonntag im Monat. Alle geschilderten Personen und Situationen sind frei erfunden, jedoch inspiriert von tatsächlichen Begebenheiten.

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